Schau nicht auf den Sturm

Jürgen Ferrary
16. November 2024

Stürme

Jeder von uns erlebt Stürme in seinem Leben, Zeiten, in denen der Boden unter unseren Füßen zu wanken scheint. Alte Sicherheiten brechen weg, neue sind nicht in Sicht. Bedrohungen tauchen aus dem Nichts auf und lassen uns wanken. Niemand bleibt von solchen Zeiten verschont, aber es gibt unterschiedliche Arten, damit umzugehen.

Jesus hatte gerade gepredigt und mehrere Wunder vollbracht. Zusammen mit seinen Freunden stieg er in ein Boot und wollte an die andere Seite des Sees, als ein mächtiger Sturm losbrach. Alle hatten Angst um ihr Leben. Nur Jesus schlief hinten im Boot auf einem Kissen.

Voller Panik

Voller Panik weckten sie ihn: „Herr, rette uns! Wir gehen unter!“, so heißt es in Matthäus 8, 35 (BB). In dieser kurzen Passage sind gleich mehrere Aspekte, von denen wir lernen können. Das Erste habe ich benannt, dass Stürme zum Leben dazugehören, so ungern wir sie auch erleben.

Das Zweite ist, dass Stürme uns Angst machen können, solche Angst, dass wir denken, wir würden sie nicht überleben, wir würden zusammenbrechen und könnten nicht mehr aushalten. Die Frage ist aber, wie wir uns in einer solchen Situation verhalten.

Schau nicht auf den Sturm

Oft starren wir auf den Sturm und sind vor Angst wie gelähmt. Aber je mehr wir auf den Sturm starren, desto größer wird unsere Angst. Der Blick aufs Bankkonto lähmt. Die Diagnose vom Arzt ebenso. Der Streit mit dem Partner, der angedroht hat, auszuziehen, lässt einem das Blut gefrieren. Und die Sorge um die Kinder bringt einen dazu, an sich selbst zu zweifeln.

Die Liste ist unendlich lang. Eben noch herrschte schönstes Sommerwetter, doch die Schlechtwetterwolken kommen wie aus dem Nichts. Und ehe man es sich versieht, peitscht der Sturm so sehr gegen unser Leben, dass wir noch nicht einmal Zeit hatten, irgendwelche Vorbereitungen zu treffen.

Vertrauen

Und Jesus? Der schläft hinten. Warum? Weil er ein Vertrauen hat, das wir Menschen meist nicht haben. Wir starren auf den Sturm und warten darauf, dass das Schiff untergeht. Jesus vertraut, denn er weiß, sein Vater wird ihn nicht im Stich lassen.

Schließlich und endlich reagieren die Freunde genau richtig. Sie wecken Jesus, denn sie wissen, jemand, der Krankheiten heilen und Dämonen austreiben kann, jemand, der mit ein paar Fischen und Broten Tausende sättigt, der wird auch in dieser Situation helfen können.

Schaue auf Jesus

Schaue in deinem Leben nicht voller Angst und Panik auf den Sturm, sondern schaue auf Jesus. Du kannst den Sturm nicht bändigen, aber er kann es. Und auch, wenn du das Gefühl hast, er würde gerade schlafen, während dein Leben den Bach heruntergeht: Er ist da. Und er hört dich.

Wenn du auf den Sturm schaust, dann änderst du nichts, du bist nur gelähmt. Wenn du auf Jesus schaust, ihn ansprichst, ihm vertraust, dann ändert sich alles. Wecke ihn, sprich mit ihm, schreie ihn an, wenn du in Not bist.

Er ist mit an Bord und er lässt dich nicht im Stich.

Sei gesegnet!

„Um zu wissen, was ein Anker ist, brauchen wir den Sturm“ (Corrie ten Boom).

Jürgen Ferrary für GottinBerlin

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